Jeder zweite Bundesbürger fühlt sich laut einer Studie der pronova BKK von einem Burnout bedroht. Wir leisten viel – so viel, dass wir davon krank werden. Ausbrennen. Burnout eben.
Viel zu leisten klingt für viele irgendwie heldenhaft. Komisch, dass man trotzdem so gut wie keinen kennt, der so viel geleistet hat, dass er in ein Burnout geschlittert ist und das auch noch zugibt.
Aber warum redet kaum einer am Arbeitsplatz über stressbedingte Gesundheitsprobleme, wie Burnout, Erschöpfung, Angststörungen, Suchterkrankungen oder Depression?
Vor einigen Wochen hatte ich genau diese Frage in sozialen Netzwerken gestellt. Wie zu erwarten hatte keiner sich öffentlich in einem Post dazu geäußert. Ich erhielt jedoch viele persönliche Nachrichten mit Erfahrungsberichten und Meinungen.
Hier eine kleine Auswahl der genannten Gründe, warum über ein Burnout nicht geredet wird:
- „Ob ich mit irgendjemandem in der Firma über meine Angststörung und den Leistungsdruck gesprochen habe? Nein. Und das würde ich auch nicht tun. Ich arbeite in einem sehr kompetitiven Umfeld. Das Label „not strong enough“ kriegt man hier nie wieder los. Und das Wissen darüber führt natürlich nicht dazu, dass man weniger Stress hat, denn zu allem anderen muss man nun noch so tun, als hätte man alles (und vor allem sich selber) im Griff.“
- „Mein Vorgesetzter meint dann sicherlich, ich wäre als Führungskraft nicht mehr leistungsfähig und könnte mich ersetzen.“
- „Jegliches Zeichen von Schwäche – und zu dem gehört ein Burnout – bedeutet das Aus meiner Karriere.“
- „In meinem Team gibt es einige, die bereits jetzt an meinem Stuhl sägen. Wenn ich da auch noch zugeben würde, dass ich müde und erschöpft bin, kann ich gleich meine Sachen packen. Das darf also keiner wissen!“
- „Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich krank bin.„
- „Ich will mein soziales Umfeld nicht verlieren.“
- „Ich wusste lange Zeit nicht, was mit mir los war. Ich war müde, depressiv, fühlte mich wie in einem Kokon, hatte Schlafstörungen und Kreislaufprobleme, meine Leistungen im Job brachen ein, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und starrte wahlweise stundenlang den PC-Monitor an oder aus dem Fenster. Gleichzeitig kniete ich mich immer stärker rein, wollte meine Leistungsfähigkeit zurück haben. Die Negativspirale setzte ein: Stress -> kein Schlaf -> todmüde -> mehr Fehler -> weniger Widerstandskraft -> noch mehr Stress -> noch weniger Schlaf… Erst als ich zusammenbrach, ging ich zum Arzt. Ihn fragte ich, was ich denn hätte. Seine lapidare Antwort: „Na ein Burnout!“ Heute – mit dieser Erfahrung – würde ich eher aktiv werden und Hilfe suchen.“
Das ist keine anerkannte Statistik. Dennoch glaube ich, dass diese Antworten zeigen, wie viele von uns ticken.
Fast Jeder von uns kennt Jemanden, der unter Burnout leidet. Nur wissen wir es eben nicht. Durch ein Verstecken geraten diese Menschen immer weiter ins Abseits. Dabei können Burnout, Angstzustände, Süchte und Depressionen vorgebeugt werden. Das geht aber nur, solange sie sich nicht verstecken. Je offener wir mit der Situation umgehen, desto weniger Unbehagen werden Erkrankte erfahren. Burnout und psychische Erkrankungen sind – auch dank der Medien – heute viel weniger tabu als noch vor einigen Jahren.
Ich habe selbst erfahren wie wichtig es ist, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Ausgleich zu haben, um optimale Leistungen liefern zu können. Doch bei dieser Erfahrung wollte ich es nicht belassen. Stattdessen helfe ich nun dank meiner Erfahrung Führungskräften, durch eine einzigartige Kombination aus Sport, erfahrungsbasiertem Lernen und mentalem Training das für sie optimale Leistungsniveau zu finden und Burnout zu vermeiden.
Haben Sie Interesse, mehr darüber zu hören? Dann sprechen Sie mich an!