100 Prozent meiner in den letzten Wochen neu hinzugekommenen Kundinnen und Kunden haben ein Ziel: abnehmen! Ihr Tenor: „Durch Corona habe ich zugenommen. Ich will diese Pfunde wieder los werden“. Und entgegen den Messungen von Withings, einem Entwickler von Geräten zur Aufzeichnung und Analyse von Gesundheitsdaten, nahmen sie nicht nur im Durchschnitt 0,189 Kilogramm zu, sondern gleich mehrere Kilos.
Inhalt:
Die Gründe für ihre Gewichtszunahme sind vielfältig. Als wir auf die Ursachen blickten, konnten wir feststellen, dass sie in eine oder mehrere dieser vier Fallen tappten:
4 Fallen
- Die Gesellschafts-Falle
- Die Langeweile-Falle
- Die Home-Office-Falle
- Die Stress-Falle
Die Gesellschafts-Falle:
Man kocht zuhause und isst zuhause. Klingt zunächst gut! Aber: erstens können viele gar nicht mehr kochen – geschweige dann gesund kochen – und wärmen stattdessen Fertiggerichte auf, und zweitens essen viele in Gesellschaft mehr und häufiger, als allein.
Plus: was die lieben Kleinen auf dem Teller lassen, wird von den Großen zusätzlich aufgegessen.
Die Langeweile-Falle:
Besonders in Zeiten des strengen Lockdowns merkten viele, dass sie nicht viel mit sich allein anzustellen wissen und sich selbst nur schwer ertragen können. Sie waren bis dahin ja immer beschäftigt und plötzlich zum Stillstand gezwungen.
Die Folge: Ablenkung durch vermehrtes Naschen und verstärkten Alkoholkonsum. Das Ergebnis: zu viele Kalorien, überschüssige Pfunde.
Die Home-Office-Falle:
Wenn man täglich für die Arbeit das Haus oder die Wohnung verlässt, dann bewegt man sich automatisch mehr – ob auf dem Weg ins Büro oder in der Firma selbst. Das fiel weg! Stattdessen saßen viele den ganzen Tag vor dem heimischen PC und gingen allenfalls mal in die Küche zum Kühlschrank und um Kaffee zu holen.
Bewegung: Fehlanzeige!
Die Stress-Falle:
Hand aufs Herz, Corona stresst! Die Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust, die Angst vor Umsatzeinbußen oder die Angst vor Ansteckung. Und wer zu den Glücklichen zählt, die von Corona profitieren, sind ebenso gestresst, weil sie in kürzester Zeit Aufträge abarbeiten und Personal finden müssen.
Schlechte Essgewohnheiten, mangelnde Bewegung und zu wenig Schlaf sind nur drei der unmittelbaren Folgen.
Laut einer aktuellen Umfrage der Techniker Krankenkasse schläft in Corona-Zeiten jeder Zehnte schlechter. Bei Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie besonders unter Stress stehen, ist es sogar jeder Vierte!
Dauerhafter Stress gilt als Hauptursache für viele sogenannte Volkskrankheiten, wie Übergewicht, Bluthochdruck, verringerte Gedächtnisleistung, Tinnitus oder gar Hörsturz, erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko, Diabetes und Magengeschwüre.
Durch die ständige Alarmbereitschaft ist die Muskulatur dauerhaft angespannt. Diese Verspannungen machen sich meist durch Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen sowie anhaltende Kopfschmerzen oder Migräne bemerkbar.
Auch unsere Psyche wird durch Stress belastet: Depressionen, Angststörungen, Panikattacken und Burn-out sind die Folgen.
Aber was kann man dagegen tun?
Die Möglichkeiten liegen im Grunde auf der Hand:
- Mehr Bewegung
- Gesunde und ausgewogene Ernährung
- Stress reduzieren
- Ausreichend schlafen
Mehr Bewegung:
Probieren Sie doch mal etwas Neues aus! Unternehmen Sie Wanderungen oder längere Spaziergänge – und nehmen Ihre Familie oder Lebenspartner*in mit. Ergründen Sie auf diese Weise die Gegend um Ihren Wohnort herum neu. Sie werden überrascht sein, was Sie alles entdecken werden.
Oder fangen Sie mit Joggen an! Schwimmen kann man bei diesen Temperaturen auch in Badeseen – das macht nicht nur fit, sondern bringt gleichzeitig Abkühlung. Oder wie wäre es mal wieder mit einer Runde Tischtennis oder Federball? Haben Sie schonmal Yoga probiert? Das kann ganz schön schweißtreibend und zugleich entspannend sein.
Sie legen besonderen Wert auf ein auf Sie zugeschnittenes Training, die Einhaltung eines Mindestabstands und der Hygienevorschriften? Dann ist vielleicht ein Personal Training genau das Richtige für Sie.
Gesunde und ausgewogene Ernährung:
Wenn wir ehrlich sind, werden wir feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sich wirklich gesund zu ernähren. Denn wenn wir einmal all das aufschreiben, was wir tagtäglich essen und trinken, werden wir schnell erkennen, welchen Müll wir unserem Körper zuführen.
Aber: genau hier beginnt gesunde Ernährung! Seien Sie achtsam und ernähren Sie sich bewusst. Verstehen Sie Ihre Nahrungsaufnahme als Treibstoff für Ihren Körper. Versorgen Sie ihn mit hochwertigem Benzin, der alle Nährstoffe abdeckt.
Meiden Sie Fertiggerichte, Weißmehlprodukte, Frittiertes, verarbeitete Produkte wie Wurst und Margarine. Reduzieren Sie Zucker und Alkohol gegen null. Greifen Sie bei frischen Zutaten wie Obst und Gemüse zu. Wählen Sie Vollkornvarianten und hochwertige tierische Produkte aus biologischer Haltung. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Getränke am Tag.
Extra-Tipp: Stehen auf der Produktverpackung mehr als sieben Zutaten, dann stellen sie das Produkt wieder ins Regal!
Zusammengefasst: Erst denken, dann essen und trinken.
Stress reduzieren:
Alle reden derzeit von Corona als die Pandemie. Aber Stress ist seit Jahrzehnten die eigentliche Pandemie. Selbst die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Stress als die Pandemie des 21. Jahrhunderts.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es alles andere als einfach ist, Stress besonders im Berufsleben zu reduzieren. Aber auch hier beginnt alles mit Achtsamkeit. Erst wenn Sie erkennen, dass Ihr Übergewicht, Ihre Schmerzen und Ihr Bluthochdruck die Folgen von dauerhaftem Stress sind, können Sie dagegen angehen.
Ein Aspekt, der häufig unterschätzt wird: die Stadt. Sie kurbelt den Stress noch einmal extra an. Hier können Sie nachlesen, was Sie tun können, um dem Stadtstress zu entfliehen und sich wie inmitten einer idyllischen ländlichen Oase zu fühlen.
Nicht jedem liegt Meditation. Oft reicht schon das Zeitnehmen für sich selbst. Schalten Sie mal ab – und zuerst Ihr Handy. Gehen Sie in die Natur und nehmen Sie bewusst wahr, was Sie sehen, hören, riechen, fühlen.
Für diejenigen, die es aktiver mögen, eignen sich Entspannungsübungen wie die Progressive Muskel-Relaxation (PMR). PMR-Übungsvarianten zum Herunterladen finden Sie hier.
Doch selbst Stress ist nur ein Symptom und nicht die Ursache. Finden Sie heraus, was Sie konkret stresst, wie Sie in stressigen Situation reagieren, warum Sie so reagieren und was Sie stattdessen tun können.
Ein professionell geführtes Stressmanagement-Training unterstützt Sie dabei. Sprechen Sie mich gern an – ich helfe Ihnen.
Ausreichend schlafen:
Eine Redewendung besagt: „Wer schläft, der isst nicht“. Außerdem hat derjenige, der genügend schläft, ausreichend Energie für den Tag und muss die Müdigkeit nicht mit Kaffee und Zucker bekämpfen.
Für ein gesundes Leben werden mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen. Gönnen Sie Ihrem Körper und Ihrem Geist diese Stunden für eine gute Regeneration.
Versuchen Sie, frühzeitig schlafen zu gehen. Lesen Sie keine aufwühlenden Nachrichten vorm Zubettgehen. Notieren Sie sich die Dinge, die Sie am nächsten Tag erledigen wollen und streichen Sie sie somit für die nächsten Stunden aus Ihrem Kopf.
Es fällt Ihnen trotzdem schwer, ein- und durchzuschlafen? Dann versuchen Sie doch einmal diese Methode, mit der Kampffliegerpiloten innerhalb von zwei Minuten einschlafen können – egal, wo sie gerade sind.
Außerdem sollte Ihr Bett einen erholsamen Schlaf ermöglichen. Wir geben viel Geld für ein Auto oder eine Einbauküche aus, und nutzen beides nicht annähernd so häufig wie unser Bett. Denn dort verbringen wir rund ein Drittel unseres Lebens! Investieren Sie also in ein Bett, das Ihrem Körper und Ihren Schlafgewohnheiten angepasst ist.
Fazit
Das sind allgemeine Tipps. Für eine dauerhafte Lösung muss man jedoch an der Basis arbeiten. Jeder Jeck ist anders – daher schaue ich genau hin und ergründe mit meinen Kundinnen und Kunden gemeinsam des Pudels Kern ihrer Probleme. Erst wenn wir an der eigentlichen Ursache arbeiten, schaffen wir Erfolge und ein gesünderes Leben. Alles andere ist oberflächliche Kosmetik.
Foto: Vegan Liftz auf Unsplash